Geldstrafe für Casino-Streamer: Ron Bielecki zahlt 480.000€
Nach Casino-Influencer MontanaBlack hat es jetzt auch Ron Bielecki erwischt: Der umstrittene Casino-Streamer muss wegen illegaler Glücksspielwerbung eine hohe Geldstrafe zahlen: Unglaubliche 480.000 Euro werden fällig. Was bedeutet das für Ron und für die Streamer-Szene – und welche Konsequenzen sind noch zu befürchten?
Einige Rechtsexperten haben es bereits vermutet, nun kam die Bestätigung: Casino-Streamer dürfen in Deutschland keine Werbung für unlizenzierte Casinos machen. Der umstrittene Influencer Ron Bielecki wurde jetzt aus genau diesem Grund von der Generalstaatsanwaltschaft in Berlin zu einer Geldstrafe von saftigen 480.000 Euro verurteilt.
Genauer wurde Bielecki für insgesamt 51 Streams auf der Streaming-Plattform Twitch verurteilt, auf der er vor tausenden Fans live in verschiedenen Online-Casinos spielte. In 37 Fällen verlinkte er die Anbieter, die seine Streams sponsorten, direkt für seine Spieler und kassierte so kräftig ab. Das kommt dem 24-Jährigen nun teuer zu stehen – denn er wurde zu 120 Tagessätzen verurteilt.
Bielecki wurde als Prahler in der Streaming-Community bekannt, da er in verschiedenen Streams behauptete, monatlich bis zu 120.000 Euro zu verdienen. So wurde der Tagessatz für Ron auf 4.000 Euro festgelegt.
Der Skandal-Schlagersänger prahlte mehrfach in seinen Videos, wie viel Geld er verdient und beleidigte oft, stark alkoholisiert, verschiedene Unbeteiligte in seinen Streams. Von den Anwälten Bieleckis wurde bereits Einspruch gegen die Verurteilung eingelegt – so kann erwartet werden, dass der Prozess noch in die nächste Runde geht.
Bei der Festlegung der Geldstrafe wurden lediglich die eigenen Aussagen Bieleckis genutzt, um die Summe der Strafe festzusetzen. Rechtsexperten erwarten, dass die eigentliche Höhe der Strafe etwas geringer ausfallen könnte.
Mehr Druck auf Casino-Streamer
Das Urteil kommt nicht überraschend: In einem Video aus dem August 2022 analysierte YouTube-Anwalt Christian Solmecke bereits den Fall und prophezeite eine Verurteilung von Ron Bielecki.
Im Video erklärt er, dass in Deutschland nach § 284 des Strafgesetzbuchs die Werbung für illegales Glücksspiel sogar mit Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr geahndet werden können. Der Rechtsexperte sah damals schon die Prahlvideos von Bielecki als Grundlage für die Berechnung der Geldstrafe und tippte darauf, dass der Skandal-Streamer bald verurteilt wird.
Schon im Jahr 2021 erhielt Casino-Streamer MontanaBlack eine Mahnung der Rundfunkanstalt, da er als Streamer mit mehr als 20.000 Zuschauern dazu verpflichtet war, eine Rundfunklizenz zu erwerben. Zudem wurde er wegen der illegal beworbenen Anbieter unter Druck gesetzt.
Dadurch wurde das Streamen von Online-Casino-Inhalten für den Buxtehuder unmöglich, da er sich sonst strafbar machen würde. Monte erwog sogar, nach Malta auszuwandern. Bis 2021 zeigte Deutschlands bekanntester Streamer noch regelmäßig Casinospiele in seinen Streams. Es ist noch offen, ob er rückwirkend hierfür vor Gericht muss.
Twitch verbietet illegale Casino-Streams
Auch vonseiten der Plattform-Anbieter haben es Streamer, die illegale Casinos bewerben, immer schwerer: So verbot kürzlich Twitch die Promotion von unlizenzierten Glücksspielanbieter in ihren Streams. Das traf vor allem die Marke Stake.com, die viele Streamer bis dahin finanziell unterstützt hatte.
Einige Casino-Influencer haben sich daraufhin dafür entschieden, die Plattform zu wechseln – anstatt auf Kooperationen mit lizenzierten Anbietern umzusteigen. So sind zum Beispiel Roshtein, OrangeMorange, Scurrows & Co. fast ausschließlich bei Kick.com zu finden.
Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft die deutschen Behörden und Gerichte die Werbung für illegales Glücksspiel klar durchsetzen werden. Bei Automatenspieler findest du ausschließlich regulierte und sichere Anbieter.