xQc Casino Deal: Streamer kassiert 100 Millionen von Kick

Es sind turbulente Wochen in der Welt des Streamings. Vor einigen Tagen hat sich die Plattform Kick mit Félix Lengyel aka xQc einen der erfolgreichsten und größten Streamer von Twitch gesichert. Für diesen Deal blätterte der Anbieter 100 Millionen Dollar hin. Doch dieser Rekord-Deal von Kick ist nicht das einzige Ausrufezeichen – die Macher haben bereits nachgelegt und scheinen mit ihren Planungen noch lange nicht am Ende zu sein.

xQc Casino Deal

Es gibt vor allem einn pikantes Detail am 100-Millionen-Dollar-Deal mit xQc: Der Casino-Streamer ist nicht an Exklusivität gebunden. Das heißt, er kann weiterhin auch auf Twitch streamen.

Offenbar war es dem 27-Jährigen am Ende doch zu riskant, Twitch und den 12 Millionen Followern komplett den Rücken zu kehren. Es könnte aber auch zur Strategie von Kick gehören, dass die eingekauften Streamer bei Twitch starten und die Follower schließlich zu Kick „rüberzunehmen“.

xQc knackt sogar den Le-Bron-Deal

Laut übereinstimmenden Medienberichten bekommt Félix Lengyel 70 Millionen US-Dollar für zwei Jahre und obendrauf 30 Millionen, wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Die Reaktionen in den Sozialen Medien überschlagen sich bereits: Viele weisen darauf hin, dass er damit sogar mehr verdient als NBA-Topstar LeBron James, der kürzlich einen Vertrag über 97,1 Millionen Dollar unterzeichnet hat. 

Der Wechsel scheint für xQc einige Vorteile zu haben. Der Kanadier machte bereits Andeutungen darüber, dass er nun sogar Anteile bei Kick besitzt – die wohl einen Teil seiner Vergütung ausgemacht hatten.

Auf Twitter teilte der Steamer zudem mit, dass er bei Kick die Chance habe, neue Dinge auszuprobieren, die vorher bei Twitch nicht möglich gewesen wären. Dennoch bestätigte er auch bereits, dass er im Wechsel streamen und sowohl auf Twitch als auch auf Kick zu sehen sein möchte.

Kick-Erfolg dank Twitch-Krise

Der Kick-Siegeszug ist wohl kalkuliert und stellte sich auch prompt ein. Kaum war xQc bei Kick live gegangen, sind die Server zusammengebrochen, weil so viele Menschen die Premiere des Streamers sehen wollten. Es hieß sogar, dass innerhalb von 24 Stunden über 1 Millionen Menschen bei Kick neu registriert wurden.

Trotz dieser bahnbrechenden Zahlen gibt es in der Community allerdings immer noch Zweifel darüber, dass sich Kick wirklich gegen Twitch durchsetzen kann. Einige Twitter-User erinnern an die Mixer-Deals von Ninja und Shroud, die letztlich fehl schlugen. Der Dienst musste schließlich dicht machen.

Der Zulauf von Kick wird aber auch mit der Ankündigung von Twitch-Chef Dan Clancy in einem Blog-Artikel im September 2022 erklärt, in welchem er schrieb, dass die Top-Streamer künftig weniger Anteile bekommen würden.

Immer wieder berichten verschiedene Medien auch darüber, dass Twitch, das 2014 für 970 Millionen US-Dollar von Amazon aufgekauft wurde, immer noch nicht profitabel ist. Alleine im laufenden Jahr habe der Konzern bereits 27.000 Stellen abgebaut.

Daraufhin waren zunächst einige bekannte Streamer zu YouTube gewechselt – darunter Ludwig, Myth und Valkyrae. Mit dem Aufkommen von Kick scheint die neue Plattform nun auch dank der finanziellen Krise von Twitch einen enormen Zulauf zu erfahren.

Nach eigenen Angaben zahlt Kick den Streamern 95 Prozent der generierten Angaben und behält nur die restlichen 5 Prozent selber ein.

Hat es Kick speziell auf Casino-Streamer abgesehen? 

Ein weiterer gewichtiger Grund, um von Twitch zu Kick zu wechseln, liegt mittlerweile auch auf der Hand: Casino-Streams. Die Plattform Twitch sah sich genötigt, die Streams, in denen Casinospiele gezeigt werden, immer mehr einzuschränken. Zeitgleich erlebte dieser Markt allerdings einen kaum vorherzusehenden Boom.

Das Casino Stake.com macht mittlerweile Milliardengewinne. Dabei helfen die Steamer, die live auf Stake spielen, dafür werben und selbst Millionen ernten. Darunter zählen die Superstars xQc oder auch Trainwrecks aka Tyler Faraz Niknam.

Wie nun bekannt ist, stehen die beiden Gründer von Stake, Binjan Tehrani und Ed Craven, auch hinter Kick.com. Die Plattform möchte also ganz gezielt diese Lücke schließen, die sich bei Twitch mit der Zeit aufgetan hat. Hier können die erfolgreichsten Streamer nach Herzenslust scheinbar grenzenlos Content kreieren – eben auch im Bereich des Casino-Streamings.

Dennoch ist Kick bislang nicht annähernd so groß oder erfolgreich wie Twitch. Die New York Times berichtet, dass die Plattform im Schnitt täglich 110.000 Streams verzeichnet. Twitch würde immer noch bei 7 Millionen Streamern im Monat und 31 Millionen täglichen Zusehern stehen.

Auch mit Megastars wie xQc wird der langfristige Erfolg erst noch wachsen müssen. Der Weg scheint allerdings geebnet, denn solch große Namen bringen eine Menge Aufmerksamkeit und viele Millionen Follower und Fans. 

Weitere Casino-Deals sind geplant

Kick.com begnügt sich nicht mit einem Topstar und sorgt nun weiter für Furore. Nach xQc folgte auch die Pornodarstellerin und Streamerin Amouranth, die bislang 6,4 Millionen Menschen auf Twitch ihre Follower nennen durfte. Ebenfalls nun auf Kick zu finden ist Tyler Blevins alias Ninja, der sich auch zu den größten seiner Zunft zählen darf.

Kick-CEO Ed Craven sagte außerdem in einem Interview, dass man derzeit auch in guten Gesprächen mit dem YouTuber Dr Disrespect sei, der 2017 bei „Twitch Streamer des Jahres“ wurde und 2020 aus unbekannten Gründen gebannt ist. Der Streamer kündigte bereits an, für einen 50-Millionen-Dollar-Deal gerne zu Kick wechseln zu würden.

Bereits unter Dach und Fach ist der Deal mit dem Streamer Destiny, der für ein Jahr unter Vertrag genommen wird. Bei Twitch folgen ihm 700.000 Menschen. Derzeit ist er allerdings wegen Hass-Kommentaren gesperrt und vermehrt auf YouTube zu sehen. Genaue Zahlen des Deals sind allerdings nicht überliefert.

Auch die Musikgröße Drake steht in (indirekter) Verbindung mit Kick, denn der Rapper wirbt für das Portal Stake.com und war auch schon selbst in Streams vertreten. Streamer-Superstar Roshtein war vor kurzem ebenfalls überraschend auf Kick zu sehen und verschenkte offenbar Giveaways im Wert von einer Million US-Dollar.

In Deutschland ist Stake.com für Spieler offiziell verboten, da die Betreiberfirma auf Curaçao sitzt. Der bekannte YouTuber Ron Bielecki machte dennoch Werbung für Stake und musste ein Strafgeld in Höhe von 480.000€ berappen. Top-Streamer MontanaBlack erklärte dagegen, dass er ein Angebot von Kick ausgeschlagen habe. Dieses hätte sich im zweistelligen Millionenbereich bewegt. 

Widersprüchliches gibt es zu den deutschen Streamern Scurrows und Orangemorange zu vermelden. Beide sind schon länger auf Kick aktiv und behaupteten nun, jeweils ein 12-Millionen-Dollar-Angebot von der Plattform erhalten zu haben.

Auf Twitch sind beide Streamer mittlerweile gesperrt, weswegen es große Zweifel innerhalb der Community an der angeblichen Wechselsumme gibt.

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