Ist Schach ein Glücksspiel? Das ist der Unterschied zu Poker & Co.

Seit über 1.500 Jahren steht Schach für Strategie, Geist und Kultur, ist weltweit beliebt und wird sogar teils als Spiel der Könige verehrt. Und doch wird es mancherorts als Glücksspiel verboten. Wie passt das zusammen? Ist Schach wirklich ein Glücksspiel?

Schach Glücksspiel

Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt: Ist Schach Glücksspiel? Immerhin sitzt man da zu zweit vor einem Spielbrett, weiß nie ganz genau, was der Gegner als Nächstes plant, und oft entscheidet ein einziger Zug über Sieg oder Niederlage.

Doch steckt dahinter wirklich Glück? Oder ist Schach nicht doch in erster Linie ein Spiel des Könnens? Vor allem das kürzliche Schach-Verbot in Afghanistan, durchgesetzt durch die Taliban, wirft neue Fragen auf – gesellschaftlicher, kultureller und sportlicher Natur.

Schach ist über tausend Jahre alt

Das Spiel Schach blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Seine Ursprünge reichen vermutlich mehr als 1.500 Jahre zurück ins heutige Indien, wo eine frühe Form des Spiels unter dem Namen „Chaturanga“ bekannt war. Dieses Spiel simulierte militärische Strategien auf einem quadratischen Spielfeld und enthielt bereits Figuren, die den heutigen Schachfiguren ähnelten.

Von Indien aus verbreitete sich Chaturanga über Persien (dort nannte man es „Shatranj“) in die islamische Welt und schließlich nach Europa. Mit jeder Station veränderte sich das Spiel dabei ein wenig, wie beim Stille-Post-Prinzip, sowohl in den Regeln als auch im Design der Figuren.

Im Mittelalter wurde Schach dann in Europa schließlich zum Spiel der Könige und der geistigen Elite, da es Intelligenz, Weitsicht und Strategie symbolisierte. Kein Wunder, dass König des Internets Knossi ebenfalls Fan ist.

Der Schach-Trend ist unaufhaltsam

Die heutigen Schachregeln, wie wir sie kennen, entstanden etwa im 15. Jahrhundert in Südeuropa. Besonders die Bewegungsfreiheit der Dame, damals eine Revolution, gab dem Spiel dabei eine neue Dynamik und machte es spannender.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden dann auch nationale und internationale Turniere veranstaltet, erste Schachvereine gegründet und Weltmeisterschaften eingeführt.

Das berühmte Duell zwischen Garri Kasparow und dem IBM-Supercomputer „Deep Blue“ im Jahr 1997 markierte schließlich den Beginn einer neuen Ära, in der auch künstliche Intelligenz zur Herausforderung für menschliche Spieler wurde.

Heute ist Schach ein globaler Sport mit Millionen von Spielerinnen und Spielern auf der ganzen Welt – egal, ob als Hobby oder im professionellen Bereich. Weltweit finden Turniere und Weltmeisterschaften statt, es gibt Verbände, Vereine, Online-Plattformen und sogar Schach-Olympiaden.

Die Regeln sind simpel: Beim Schach treten zwei Personen mit jeweils 16 Figuren auf einem 64 Felder großen Brett gegeneinander an. Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen König schachmatt zu setzen, also ihn so anzugreifen, dass er nicht mehr entkommen kann.

Der Twist: Es gibt unzählige Eröffnungen, Mittelspiel-Kombinationen und Endspielstrategien. Und während man beim Poker auf ein gutes Blatt hoffen kann, muss man sich beim Schach jede gute Position hart erarbeiten. Ein berühmtes Zitat des Schach-Großmeisters Garri Kasparow bringt es dabei auf den Punkt: „Im Schach gewinnt der stärkere Geist.“

Gerade diese Kombination aus festen Regeln und unzähligen strategischen Optionen macht das Spiel für viele dabei auch so faszinierend. Es fordert Konzentration, Geduld, Weitsicht und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Kein Wunder also, dass viele Schach bereits intuitiv als Denksport bezeichnen und nicht etwa als Spiel mit Glücksfaktor.

Taliban verbieten Schach in Afghanistan als Glücksspiel

Im Mai 2025 sorgte eine Nachricht weltweit für Schlagzeilen: Die Taliban haben in Afghanistan das Schachspiel offiziell verboten. Die Begründung: Schach sei „unislamisch“ und nicht haram, da es mit Glücksspielen sowie Wetten in Verbindung gebracht wird, und stellt eine „Zeitverschwendung“ dar. Diese Aktivitäten gelten laut den strengen religiösen Gesetzen der Taliban als haram, also als unmoralisch und verboten bzw. mit dem islamischen Recht nicht vereinbar.

Kritiker vermuten jedoch tiefere Gründe: Schach fördert kritisches Denken, strategisches Planen und geistige Freiheit. All das sind Dinge, die autoritäre Regime oft als Bedrohung ansehen.

Taliban-Sprecher Atal Mashwani erklärte, dass Schach vorerst ausgesetzt werde, bis man die dazugehörigen religiösen Fragen geklärt habe. Welche Fragen das genau sind, wurde jedoch nicht näher erläutert. Auch zu möglichen Strafen bei einem Verstoß gegen das Verbot gab es noch keine offiziellen Informationen.

Besonders tragisch ist dieses Verbot, weil Schach in Afghanistan sehr beliebt ist. Für viele ist es nicht nur ein Spiel, sondern ein sozialer und intellektueller Treffpunkt. Kinder lernen strategisches Denken, Erwachsene tauschen sich aus, ältere Menschen bleiben geistig fit. Mit dem Verbot geht somit auch ein Stück kultureller Alltag verloren.

Doch jenseits der politischen Diskussion bleibt die spannende Frage: Ist an der Argumentation der Taliban etwas dran? Ist Schach wirklich Glücksspiel?

Klare Glücksspiel-Kriterien

Um die Frage zu klären, ob Schach ein Glücksspiel ist, müssen wir zunächst definieren, was ein Glücksspiel eigentlich ist. Die juristische Definition ist dafür zum Glück in vielen Ländern ähnlich: Ein Glücksspiel liegt dann vor, wenn der Ausgang des Spiels überwiegend vom Zufall abhängt und nicht von den Fähigkeiten oder den Entscheidungen der Spielerinnen und Spieler. 

Das bedeutet: Wenn Du bei einem Spiel keinerlei Kontrolle darüber hast, ob du gewinnst oder verlierst, weil der Zufall alles bestimmt, zum Beispiel durch Würfeln, das Ziehen von Spielkarten oder ein sich drehendes Rouletterad, spricht man von Glücksspiel.

Typische Beispiele sind Roulette, Lotto oder Spielautomaten. Diese Spiele leben allesamt davon, dass du vorher nicht weißt, was passiert. Du kannst zwar in der Regel Wahrscheinlichkeiten berechnen oder Strategien anwenden, aber letztlich entscheidet der Zufall, ob du gewinnst oder verlierst.

SpielZufallsfaktorKönnenEinstufung als Glücksspiel
Schachsehr geringsehr hochnein (in den meisten Ländern)
Pokerhochmittel bis hochja (in den meisten Ländern)
Blackjackhochgering bis mittelja
Roulettesehr hochirrelevantja
Skatmittelmittel bis hochnein

Beim Schach ist das völlig anders – denn hier weißt du von Anfang an,

  • welche Figuren du hast,
  • wie sie sich bewegen dürfen und
  • welches Ziel du verfolgst.

Der Ausgang des Spiels hängt also fast ausschließlich vom Können der Spieler ab. Zwar kann ein Fehler des Gegners oder ein überraschender Zug auch einen Vorteil bringen, doch am Ende basieren alle Spielzüge auf Strategie, Analyse und logischem Denken.

Zudem hat dein Gegner die gleichen Ausgangsbedingungen. Es gibt keine verborgenen Karten, keine Würfel, keine Glücksfaktoren, die sich dem Einfluss entziehen. Schach ist deshalb auch ein sogenanntes Spiel mit perfekter Information. Jeder Zug ist öffentlich, jede Option theoretisch berechenbar.

Wenn du gewinnst oder verlierst, liegt das also nicht am Zufall, sondern an deiner Leistung. Es geht darum, Pläne zu schmieden, Varianten vorauszuberechnen, Fehler zu vermeiden und gegnerische Schwächen auszunutzen. Natürlich spielt auch die Tagesform eine Rolle, genau wie die mentale Verfassung sowie die Erfahrung (ebenso die deines Gegners), aber das ist in jedem Wettkampfsport so.

Der Eindruck von „Glück“ entsteht manchmal somit eher dadurch, dass der Gegner einen Fehler macht oder du intuitiv den richtigen Zug findest. Doch das ist kein echtes Glück im Sinne von Zufall, sondern Teil des psychologischen Spiels. Ähnlich wie beim Boxen weißt du auch nicht, wann und wohin der nächste Schlag kommt, aber du trainierst dafür, ihn zu vermeiden oder in den Angriffsmodus überzugehen.

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Schach ist kein Glücksspiel, sondern ein Spiel des Könnens

Anders als bei echten Glücksspielen, bei denen äußere Umstände und Zufall dominieren, liegt es beim Schach in der Hand der Spielenden, den Verlauf der Partie aktiv zu gestalten. Alle Informationen sind offengelegt, die Regeln sind klar und die Ausgangsbedingungen für beide Seiten gleich. Jeder Zug ist Ergebnis eines bewussten Plans, nicht eines glücklichen Zufalls.

Beim Schach entscheidet somit ganz klar nicht der Zufall über Sieg oder Niederlage, sondern das Können der Spieler. Zwar können psychologische Faktoren wie Nervosität oder Zeitdruck das Spiel beeinflussen, doch hier hilft oft einfach mehr Training und Erfahrung, um in Zukunft entspannter zu spielen.

Wer gewinnt, hat somit in der Regel einfach besser geplant, strategischer gedacht und klüger auf die Züge des Gegners reagiert. Deshalb gilt Schach zu Recht als Denksport und nicht als einfacher Zeitvertreib oder gar als Glücksspiel. Ob aber die Taliban ihr aktuelles Verbot wieder lockern werden, ist noch unklar und sorgt somit weiterhin für Unsicherheit unter Schach-Liebhabern in Afghanistan.

Blickt man jedoch auf die bisherigen Entwicklungen zurück, lässt sich weiterhin hoffen, dass Schach in vielen Ländern nicht als Glücksspiel eingestuft wird, und dass die Zeit immer wieder Wandel bringt, vielleicht ja auch wieder für Afghanistan. Das Spiel der Könige lässt sich auf jeden Fall auf Dauer nicht so leicht vom Brett fegen.

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