Twitch Alternativen: Diese Streaming-Plattformen sind im Kommen

Live-Streaming und Twitch gingen lange Zeit untrennbar Hand in Hand. Doch inzwischen gibt es einige andere Anbieter, die Twitch Konkurrenz machen. Wir haben uns angesehen, welche Streamingplattformen echte Alternativen zu Twitch sind.

Twitch Alternativen

Soll es der Marktführer sein, den jeder sofort im Kopf hat und der das größte Netzwerk von allen hat? Oder soll es eine kleinere, unbekanntere Nische sein, in der sich nicht die große Masse tummelt und die mit individuelleren Features aufwartet?

Alles hat seine Vor- und Nachteile, die es erstmal abzuwägen gilt auf der Suche nach der geeigneten Streamingplattform. Gedanken, die sich nicht nur Casino-Streamer, sondern auch andere Content Creatoren machen.

Sobald du dir sicher ist, was du eigentlich genau machen möchtest, kann die Wahl getroffen werden. Einen Überblick, welche Anbieter dir dabei überhaupt zur Verfügung stehen, gibt es hier.

PlattformGründungsjahrZuschauer pro MonatBesonderheit
Twitch2011140 Mio.Marktführer im Streaming
Kick202312 Mio.Casino-Streaming erlaubt
YouTube Gaming2015unbekanntVideoplattform Nr. 1
Vimeo2004unbekanntNischen-Plattform
Dailymotion2005unbekanntNischen-Plattform
Facebook Gaming2018unbekanntVerbindet Social Media und Streaming
Trovo202014 Mio.Besonders Einsteiger-freundlich
Nimo TV2014200 Mio.Größte Streamingplattform Chinas
Bigo2014400 Mio.Challenges und Matches
DLive2017nicht bekanntBesonders anonym

Twitch: Das Original

Bevor wir uns die Konkurrenten ansehen, schauen wir uns erst einmal an, wer der Marktführer ist. Twitch ist seit 2011 online und so populär, dass es schon 2014 von Amazon übernommen wurde. Über 100 Millionen Streamer sind regelmäßig auf Twitch aktiv. Dabei sind vor allem Gaming-Livestreams und E-Sports der Hauptcontent auf Twitch.

Durch Partner- und Affiliate-Programme ist Twitch besonders interessant für alle, die aktiv streamen und damit Geld verdienen möchten.

Für Zuschauer ist die Nutzung an sich kostenlos, aber man kann Abos bei seinen Lieblingsstreamern abschließen. Durch die große Menge an Usern ist das Angebot auf Twitch zwar riesig, doch birgt auch genau das verschiedene Nachteile: Gegen die Zugpferde der Plattform haben Neulinge und kleine Kanäle kaum eine Chance, vom Algorithmus erfasst zu werden.

Und auch wenn Twitch immer noch die Nummer 1 am Markt ist, gab es vor allem in den letzten Jahren einige Änderungen, die den Nutzern teilweise ziemlich große Steine in den Weg gelegt haben.

Durch Einschränkungen der Werbefläche wurden Streamern Möglichkeiten genommen, ihre Sponsoren entsprechend zu präsentieren. Zudem gab es einige Bann-Wellen, denen viele Accounts zum Opfer gefallen sind.

Auch Casino-Streaming ist auf Twitch seit 2023 weitestgehend verboten und nur unter großen Einschränkungen noch teilweise möglich. Das dürfte für einige Streamer der endgültige Startschuss gewesen sein, sich nach Alternativen umzusehen. Zudem traf Twitch in der jüngeren Vergangenheit einige unbeliebte Entscheidungen – zuletzt etwa die Einführung von Power-Ups.

Pros
  • Riesengroße Community
  • Sehr interaktiv mit vielen Features
  • Gute Möglichkeiten zur Monetarisierung
  • Die unangefochtene Nummer 1 für Gaming und E-Sports
Cons
  • Neuerdings viele Restriktionen und Bans
  • Unter anderem kein Casinostreaming mehr möglich
  • Schlechte Aufstiegschancen für Neulinge und kleine Accounts

Kick: Die Casino-Plattform

Der größte Konkurrent und die in vielen Belangen vermutlich beste Alternative zu Twitch ist Kick.com. Gerade für jeden, der sich für Casino-Streaming interessiert, führt kein Weg mehr an Kick vorbei. Die Streamingplattform wurde vom Online-Casino Stake ins Leben gerufen, als Casinostreams auf Twitch verboten und zahlreiche Streamer gebannt oder anderweitig sanktioniert wurden. Auf Kick konnten sie schnell eine neue Heimat finden.

Zwar ist Kick noch wesentlich kleiner, doch ordentlich im Kommen. Durch Sponsoring, zum Beispiel mit dem britischen Fußballverein FC Everton oder dem Schweizer Rennstall Stake F1 Team (Sauber) ist der Name in aller Munde.

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Streamingdeals und Affiliate-Programme bieten sehr lukrative Verdienstmöglichkeiten für Kick-Streamer und garantieren der Plattform langfristig gefragten Content. Von der Optik her unterscheidet sich Kick kaum von Twitch, und die meisten Features, die Twitch zu bieten hat, sind auch auf Kick vorhanden.

Pros
  • Noch bessere Möglichkeiten zur Monetarisierung als bei Twitch
  • Casinostreaming ist möglich
  • Positive Öffentlichkeitsarbeit
Cons
  • Für manche ist Kick nur eine Casinostreaming-Plattform, die aus Trotz gegründet wurde
  • Kick ist noch sehr jung und daher noch ziemlich klein

Kick wird weitläufig als die größte „Bedrohung“ für Twitch angesehen, da hier ein finanzstarkes Unternehmen einen echten Twitch-Klon aufbaut. Die Skandale, die sich um die Plattform ranken, haben ihr nicht geschadet: Im Gegenteil: Kick hat in den letzten Monaten einen Zulauf auch von Nicht-Casino-Streamern erfahren.

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YouTube Gaming: Der Video-Platzhirsch

YouTube an sich ist erneut ein echter Riese. Als es 2005 als Video-Sharing-Plattform online ging, war YouTube schnell eine der bekanntesten und beliebtesten Websites auf der ganzen Welt. Und das ist es auch heute noch. 2006 wurde YouTube an Google verkauft, zusätzliche Features wie YouTube TV oder Shorts sind im Laufe der Zeit dazugekommen.

Livestreaming gibt es auf YouTube auch bereits seit 2011. YouTube Gaming gibt es seit 2015. Allerdings ist YouTube noch immer beliebter für vorab aufgenommene und hochgeladene Videos als für Livestreams.

Auch die Nutzeroberfläche ist demnach eine andere. So ist YouTube Gaming weniger interaktiv und bietet auch kaum entsprechende Möglichkeiten zur Interaktion.

Auch die Monetarisierung läuft auf YouTube ganz anders: Es gibt keine direkten Partnerschaften, und durch die fehlende Interaktion ist auch keine wirkliche kommunikative Dynamik während des Streamings möglich. Streamer verdienen ihr Geld hier hauptsächlich durch Sponsoren und durch Werbung, die vor und mitten in ihre Videos eingebettet wird. Allerdings zahlt YouTube bis zu 5 Dollar pro 1.000 Zuschauer – und liegt damit weitaus höher als Twitch.

YouTube ist thematisch nicht fokussiert und somit buchstäblich die Plattform für jeden Geschmack. Auch wenn sich in den Gamingbereich hauptsächlich Gaming-Zielgruppe einfinden dürfte, ist durch die Masse an Usern auch Zulauf aus anderen Zielgruppen möglich.

Somit können Streamer auch anderweitig interessierte Zuschauer als Fans gewinnen. Auf der anderen Seite kann man bei dieser Twitch-Alternative aber auch potenzielle Hater anlocken – denn die Plattform ist extrem groß und vielfältig.

Pros
  • Alteingesessenes, riesengroßes Video-Medium
  • Gespeicherte Streams werden gern im Nachhinein noch angeschaut
Cons
  • Wenig interaktiv
  • YouTube ist weiterhin vornehmlich eine Plattform für hochgeladene Videos statt für Livestreams

Facebook Gaming: Streams auf Social Media

Livestreaming auf Social Media? Natürlich, da war ja was! Theoretisch kann man auf nahezu jedem sozialen Medium jederzeit live gehen, aber Facebook bietet einen speziellen Bereich für Gamingstreams an. Mit extra Tools und Features kann man hier seine Gaming-Streams einfach verwalten und mit seiner Community teilen.

Der Gamingbereich ist schon 2018 online gegangen, aber ein vielleicht noch relativ unbekanntes Feature auf Facebook. Interaktion ist in Form von Kommentaren und Emojis möglich. Auch Abstimmungen, Umfragen oder Q&As sind ein beliebter Teil des Facebook-Gamingbereichs.

Pros
  • Kombination aus Social Media und Streamingplattform
  • Daher Vernetzung mit der Community über das Streamen hinaus
Cons
  • Nicht primär nur Gamingzielgruppe
  • Facebook-Account ist erforderlich
  • Sehr viele Influencer und junge Content-Creator sind nicht auf Facebook

Trovo: Neue Konkurrenz aus China

Schaut man über den westlichen Tellerrand hinaus, findet man auch in Asien echte Alternativen zu Twitch. Trovo kommt aus China und hat bisher nur einen Bruchteil der Nutzerzahlen wie Twitch.

Doch ist die Plattform aktuell ziemlich im Kommen. Nicht zuletzt dürfte dies an der angenehmen und gut moderierten Atmosphäre auf Trovo liegen, da dort viel Wert auf freundlichen Umgang und die Einhaltung einer gewissen Etikette gelegt wird.

Die Twitch-Alternative Trovo ist vor allem auf Mobile Games spezialisiert und ist daher auch als Mobile App besonders beliebt. Viele Spiele kann man bei Trovo selbst beziehen, so dass man innerhalb der gleichen App spielen und gleichzeitig streamen kann.

Monetarisierung hat viel geringere Hürden als auf anderen Streamingplattformen, was Trovo vor allem auch in Kombination mit dem „New Gamer“-Abzeichen besonders attraktiv für neue User und kleine Accounts macht. Allerdings muss die Hälfte der Einnahmen durch Fanspenden an den Anbieter abgetreten werden.

Die Plattform existiert seit 2020 und ist somit noch relativ jung. Durch seine einfache Nutzeroberfläche und gute Interaktions- sowie Aufstiegsmöglichkeiten könnte sich der Bekanntheitsgrad von Trovo in Zukunft aber noch deutlich steigern.

Pros
  • Positive, freundliche Atmosphäre
  • Einfache Nutzung sowohl für Streamer als auch Zuschauer
  • Anfängerfreundlich mit fairen Chancen für alle Streamer
  • Schnelle Monetarisierungsmöglichkeiten
Pros
  • Kombination aus Social Media und Streamingplattform
  • Daher Vernetzung mit der Community über das Streamen hinaus

Nimo TV: Die asiatische Twitch-Alternative

Ebenfalls aus China kommt Nimo TV, das schon seit 2014 online ist und dort besser bekannt ist als Huya Live. Gamingstreams sind der Hauptcontent, aber auch andere Übertragungen wie beispielsweise künstlerischer Content sind sehr beliebt.

Die Twitch-Alternative Nimo TV ist ähnlich wie Trovo auch darauf spezialisiert, direkt vom Smartphone aus genutzt werden zu können, so dass nicht zwingend ein Fest-PC erforderlich ist, um auf Nimo TV online zu gehen.

Nach außen erscheint der Streaminganbieter ein wenig versteckt und schwer zu finden, doch ist Nimo TV eine beliebte Plattform mit über 200 Millionen Nutzern weltweit.

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Bigo Live: 400 Mio. Nutzer können nicht irren

Bigo oder Bigo Live ist ebenfalls eine asiatische Streamingplattform, die 2016 in Singapur gegründet wurde. Auch wenn sie hierzulande weniger bekannt ist, rangierte Bigo im Jahr 2020 in den Top 5 aller Streamingplattformen weltweit, was Umsätze durch In-App-Käufe betrifft. Das bedeutet, dass auf Bigo nicht gerade wenig los ist. Über 400 Millionen Nutzer weltweit bestätigen die Bekanntheit der Plattform.

Gamingstreams sind ebenso populär wie IRL-Streams, wobei Bigo vor allem Zweiterem zugerechnet werden kann. Durch Livestreams von Videocalls oder Challenges und Matches bekommt Bigo zudem einen Touch von Social Media á la TikTok.

Monetarisierung funktioniert bei der Twitch-Alternative nur intern über eine App-interne Währung. Streamer müssen nicht nur regelmäßig eigenen Content liefern, sondern auch an Challenges teilnehmen, um etwas verdienen zu können. Zuschauer schicken sogenannte Geschenke, wenn ihnen der Stream gefällt. Finanziell gesehen ist Bigo somit eher undurchsichtig und bindet Streamer stark an sich.

Pros
  • Vielfältige Streamingmöglichkeiten durch Challenges und Matches
  • Sehr große Community weltweit
Cons
  • Wenig moderiert
  • Intransparente Monetarisierung

DLive: Die anonyme Blockchain-Plattform

Als weitere Twitch-Alternative gilt DLive, das ähnlich wie Bigo eine alternative Monetarisierungsform hat. Die App-interne Währung hier heißt Lino. Zuschauer können Streamer mit Lino belohnen, das die Streamer entweder für eigene In-App-Käufe weiterverwenden oder in andere Währungen umtauschen lassen können. Wie bei Bigo entsteht auch hier dadurch eine große Bindung zwischen Streamer und Plattform.

Aber nicht nur in Sachen Finanzen liebäugelt DLive mit der Grauzone: Auch gibt es keinen zentralen Server, sondern eine Blockchain, wodurch es keine einheitliche Sammlung der Aktivitäten auf der Plattform gibt.

Die Community betreibt DLive sozusagen selbst ohne externe Steuerung oder Moderation. Da es deshalb auch keine Community-Richtlinien gibt, ist DLive eine Art wilder Westen unter den Streaminganbietern.

Pros
  • Maximale Unabhängigkeit in Sachen Richtlinien und Content
  • Keine Abgabe der erzielten Einnahmen
Cons
  • Keine Moderation von Inhalten jeglicher Art

Vimeo und DailyMotion: Klasse statt Masse

Zu guter Letzt bieten auch die beiden YouTube-Konkurrenten Vimeo und DailyMotion neben klassischem Videosharing einen Streamingdienst an. Dieser verhält sich ähnlich wie YouTube Gaming als Unterkategorie der jeweiligen Seite.

Als kleinere Plattformen können Vimeo und DailyMotion in Sachen Fanbase oder Monetarisierung zwar nicht mit dem großen Marktriesen mithalten, doch sind sie angenehme Alternativen für all jene Streamer, die nicht unbedingt auf Masse, sondern mehr auf Spaß oder eine enge Community-Bindung gehen wollen.